Das "6 Monat's Reife Tasting"
Endlich! Aber ich habe durchgehalten und das Fass 6 Monate nicht geöffnet und jetzt, jetzt darf ich den ersten Schluck nehmen.
Zunächst ein kurzer Rückblick und die ersten Erkenntnisse.
- Welchen "Brand" habe ich: Aus der Brennerei Feller habe ich 36l New Make bekommen.
- Welches Fass habe ich: Ein Remake aus einem gebrauchten Bourbon Fass mit 32l.
- Was bedingt die "subtraktive" Reifung und was die "additive"?
Darauf habe ich noch keine Antwort, nur dass die "subtraktive" Reifung auch in der verschlossenen Glasflasche stattfindet. - Der "Angels-Share": Mit 2,5 Litern in 6 Monaten eine beachtliche Beteiligung der Engelchen aber unsere bayrischen Engelchen sind so einen self made Whisky nicht gewöhnt und sie sind sehr neugierig.
In welcher Umgebung fand die Reifung statt
Wenn man vom Holzfass absieht, dann sind die wichtigsten Parameter Temperatur und Feuchte, die ich über einen Datenlogger aufzeichne.
Mit durchschnittlich 83% relativer Feuchte und einer mittleren Temperatur von 15°C
--> ein schönes "Schottisches" Klima.
Aber nun zum Wichtigsten:
Was habe ich denn eigentlich erzeugt?
Der erste Anstich zeigt eine schöne "gold-gelbe" Färbung. Auf dem Bild kommt das auch schön zur Geltung (der Blitz hat auch ein bißchen geholfen). Eine "echte" Bewertung möchte ich jetzt noch nicht abgeben. Nur soviel:
Auf jeden Fall bin ich mit dem Experiment zufrieden. Es ist ein gewisses "Potential" erkennbar und: |
Eine Erkenntnis zur Kühl-Filtrierung
Wie schon gesagt findet die subtraktive Reifung auch in der Glasflasche statt. Damit ist der geschmackliche Unterschied zwischen dem "Referenz New Make" und dem im Fass gereiften New Make nur in der "additiven" Komponente.
In den drei 0,7l Flaschen mit dem Referenz Brand habe ich einen trüben "Bodensatz" von ca. 1 cm bemerkt. Die Trübung ist nach dem Umfüllen in ein anderes Glas auf den Bildern deutlich erkennbar. Die Hälfte im rechten Glas habe ich durch einen einfachen Papier-Kaffee Filter "gereinigt". Bei -5° Celsius ist die Trübung gut sichtbar und hält auch eine Weile im Raum.
Auf dem Bild unten kann man die Unterschiede sehr gut erkennen. Den "klaren" gefilterten New Make in der Mitte, rechts daneben den ungefilterten und links daneben die klare, goldgelbe im Fass gereiften 6 Monatsprobe, die aus dem oberen Fassbereich entnommen wurde.
Allgemein wird behauptet, dass "normalerweise" ein kühl-filtrierter Whisky sich geschmacklich nicht von dem gleichen ungefilterten Whisky unterscheidet. Subjektiv glaube ich, dass der "trübe" im Glas gelagerte New Make "weicher" als der gefilterte schmeckt. Das sollen aber die Kollegen aus dem Whiskyclub noch bestätigen.
Ich schmecke einen minimalen Unterschied (in diesem Fall ist trüb durchaus positiv). Da aber die "additive" Komponenten aus dem Holz im Whisky dominieren, stimme ich zu, dass ein kühl-gefilterter 10 jähriger sich nicht von einem ungefilterten unterscheiden lässt.
Und weiter geht es in 6 Monaten -->
dann kommt die 1 jährige Verkostung.
Und hier der nächste Beitrag, mein 1-jähriges